Wie verlief der Start Eures Jobsharings und welche Herausforderungen habt ihr erlebt?

 

Zum Start unseres Tandems begleitete uns eine erfahrene Coachin aus Hamburg. In zwei intensiven Workshoptagen erarbeiteten wir die Rahmenbedingungen für unsere Zusammenarbeit, lernten uns besser kennen, bauten Vertrauen auf und entwickelten konkrete Strategien. Wir klärten wichtige Fragen, wie zum Beispiel: Wie sieht eine typische Woche für uns aus? Wer arbeitet wann? Welche Aufgaben können wir unabhängig voneinander erledigen und welche müssen wir persönlich besprechen?

 

Wir nutzen OneNote, um alle wichtigen Informationen und Projekte zu dokumentieren, sowie regelmäßige Meetings, um uns gegenseitig upzudaten. Außerdem haben wir unserem Tandem einen gemeinsamen Namen gegeben - aus Annika und Nathalie wurde „Anna“. Anna hat eine eigene E-Mail-Adresse und einen Kalender, was die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen, Partnern und Kunden vereinfacht. Unser Ziel ist es, immer auf dem gleichen Wissensstand zu sein und eine nahtlose Zusammenarbeit zu gewährleisten.

 

Natürlich gab es gerade am Anfang auch viele neue Herausforderungen. Der Informationsfluss und das Management der E-Mails erfordern Disziplin und klare Absprachen. Doch durch den regelmäßigen Austausch und gegenseitige Unterstützung haben wir eine starke Arbeitsbeziehung aufgebaut. Auch vom Team wurde Anna super angenommen.

 

Welche Vorteile bietet das Jobsharing für Euch? Ist es ein Modell mit Zukunft?

 

Für uns bedeutet das Jobsharing nicht nur mehr Zeit für persönliche Interessen und Familie, sondern auch ein starkes Gefühl der Sicherheit und Unterstützung im Arbeitsalltag. Auch für das Unternehmen hat ein Jobsharing so einige Vorteile: Unsere Entscheidungen sind fundierter und bewusster, weil wir sie gemeinsam diskutieren und entwickeln. Und wenn eine von uns mal krank oder im Urlaub ist: Eine „Anna“ ist immer da. Wir sehen großes Potenzial im Jobsharing, nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer, die mehr Zeit für ihre Familie haben möchten. Gemischte Tandems könnten neue Perspektiven eröffnen und die Vielfalt in Führungspositionen erhöhen. Für uns ist das Jobsharing deshalb ein erster wichtiger Schritt, um die Vorteile dieser Arbeitsweise zu zeigen und Vorbild für andere zu sein.